Walter Kempowski, geboren am 29. 4. 1929 in Rostock als Sohn eines Reeders. Besuch der Oberschule, Flakhelfer und Lehrling in einer Druckerei. 1948 in Wiesbaden Mitglied einer Arbeitskompanie der Amerikaner, kehrte nach Rostock zurück und wurde aus politischen Gründen zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1956 amnestiert. 1957 Abitur, dann Studium in Göttingen. Nach dem Examen bis 1979 Landschullehrer in Norddeutschland. 1980 Gründung eines Archivs für Biografien. Ab 1981 vierteljährlich Durchführung von Literaturseminaren (offen für alle Interessenten). Gastdozenturen: Universität Essen (1976), Universität La Jolla (USA, 1980), Universität Hamburg (1983), Vortragsreihe über eigene Werke an der Universität Mainz (1985). Ab 1980 Lehrbeauftragter für „Fragen der Literaturproduktion“ an der Universität Oldenburg. Kempowski lebte in Nartum bei Bremen, er war Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und der Freien Akademie der Künste, Hamburg. Er starb nach schwerer Krankheit am 5. 10. 2007 in einem Krankenhaus in Rotenburg (Wümme). Homepage: http://www.kempowski.de
* 29. April 1929
† 5. Oktober 2007
von Manfred Dierks
Essay
So genau hatte das noch niemand beschrieben. Die Kritiker in den wichtigen Literaturblättern der Bundesrepublik hatten sich (keiner ja wohl unter 40, jeder gewiss doch bürgerlicher Herkunft) im April 1971 in „Tadellöser & Wolff“ wiedererkannt: im bürgerlichen Alltag unter dem Nationalsozialismus und in seinem Krieg. Sie alle reagierten ...